Grundwasser

Grundwasser, unsere wertvollste Ressource
Unser Grundwasser ist ein wichtiger einheimischer Rohstoff. Er ist ein zentrales Element des natürlichen Wasserkreislaufs und speist wertvolle Lebensräume.
Grundwasser fliesst in den Hohlräumen des Untergrunds und tritt als natürliche Quelle an die Oberfläche. Grundwasser entsteht durch das versickern von Niederschlägen und durch Oberflächenwasser aus Bächen und Flüssen. Es wird natürlich durch die darüber liegenden Bodenschichten geschützt. Für die Qualität des Grundwassers spielt der Boden eine bedeutende Rolle. Ein gesunder tiefgründiger und biologisch gesunder Boden kann im Wasser vorhandene Partikel und Krankheitserreger herausfiltern, sowie Schadstoffe zurückhalten und teilweise auch abbauen.
Dennoch bedarf es zur langfristigen Sicherung der Grundwasserqualität - und Quantität auch eines nachhaltigen Umgangs und Schutzes, den das Grundwasser als wichtigste Trinkwasserressource ist zunehmend durch Schadstoffe gefährdet. Was einmal ins Grundwasser gelangt, bleibt dort meist sehr lange, den Grundwasser hat ein extrem langes Gedächtnis.
Gefährdet ist unser Grundwasser durch Pflanzenschutzmittel, Dünger und Mikroverunreinigung durch die Landwirtschaft und die Industrie mit belasteten Standorten, Siedlung und Verkehr. Zunehmend durch Materialabbau und/oder bauliche Eingriffe wie z.B. industrielle Windkraftanlagen.
Moderne Windkraftanlagen sind Hightech – Anlagen mit gewaltigen Dimensionen. Sie sind nicht mit den Windrädern die entlang der Autobahn stehen zu vergleichen.
  •  diese Hightech - Anlagen haben eine Gesamthöhe von über 200 Metern
  • deren Stahlbetonturm ist 135 Meter hoch und wiegt 2.800 Tonnen
  • das Maschinenhaus/Gondel ist 18 Meter lang und wiegt 120 Tonnen
  • der Generator alleine hat ein Gewicht von 220 Tonnen
  • die Rotorblatter mit Nabe haben ein Gewicht von 320 Tonnen
  • der Rotor-Durchmesser beträgt 126 Meter und überstreicht eine Fläche von zwei Fussballfeldern. 
Damit eine Windkraftanlage solcher Dimension sicher steht, ist ein entsprechendes Fundament erforderlich

  • das Fundament hat einen Durchmesser von 20 – 30 Metern
  • eine Tiefe von mindestens 4 Metern
  • es werden 1.300 Kubikmeter Beton und 180 Tonnen Stahl verbaut.
  • insgesamt hat das Fundament ein Gewicht von 3.500 Tonnen.
  • bei einer Tief-Gründung werden zusätzlich ca. 40 Stück 15 Meter lange Betonpfeiler in den Boden gerammt.

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Eine solche Windkraftanlage kommt somit auf ein Gesamtgewicht von 7.000 Tonnen.
Alleine für den Transport des riesigen Baukrans, zum Aufbau einer solchen Windkraftanlage, sind mehr als 40 Schwertransporte notwendig. Zufahrtswege werden verbreitert und verdichtet und jeder Baum der im Weg steht, kommt sprichwörtlich unter die Räder.
Bei einer Tief-Gründung wird zusätzlich, mittels Rüttelstopfverdichtung zur Herstellung eines tragfähigen Untergrunds, mehrmals ein Rüttler in den Boden vibriert. Ist die End-Tiefe erreicht wird der Rüttler unter Zugabe des Füllmaterials (Beton oder Schotter) aus dem Bohrloch gezogen. Durch die Vibration des Rüttlers wird das eingebrachte Material direkt verdichtet/verstopft. Bei der Pfahlgründung werden lange Betonpfeiler in den Boden gerammt. Der Aushub des Fundaments und der Transport des Betons benötigen hunderte von Lastkraftwagen, mit tausenden zurückgelegten Kilometern Distanz. Sie verbrauchen Unmengen an Treibstoff, der bei der Verbrennung das gefürchtete CO2 freisetzt. Andere Baustellenfahrzeuge die benötigt werden, müssen an Ort und Stelle betankt werden, eine zusätzliche Gefahr für unser Grundwasser.
Für den Bau und die Baustelleneinrichtung werden grossflächige Rodungen durchgeführt. Diese Rodungen stellen eine Umwandlung der Nutzungsart Wald dar, sie führen zu Bodenstörungen mit nachfolgender Nährstofffreisetzung. Pro Hektar gerodetem Wald werden mehr als 13 Tonnen Co2 freigesetzt.
Durch den Bau von Zuwegung und Kabeltrassen, sowie das Anlegen von Erdaufschlüssen für die Errichtung des Fundaments, werden die Grundwasserschützenden Deckschichten vermindert und eine Freilegung des Grundwassers ist möglich. Damit können schädliche Substanzen ungehindert ins Erdreich versickern und gelangen so ins Grundwasser. Besonders kritisch ist die Tiefgründung. Der Eintrag von Schadstoffen in den Untergrund bzw. ins Grundwasser kann bei dem Einsatz bestimmter Baustoffe (Beton, Kies, Schottergranulat) bei der Errichtung des Fundaments erfolgen. Gleichfalls können im Boden angelagerte und bei Gründungsarbeiten freigesetzte Stoffe wie z.B. Schwermetalle mobilisiert werden.
Da die Wegbefestigung im Bereich einer Windkraftanlage zu einem überwiegenden Teil als Kiesbettauflage erfolgt, tritt bei dieser Bauweise eine drainageähnliche Wirkung bzw. Fliessgeschwindigkeit und Transportwirkung des Oberflächenwassers für Schadstoffe ein, das bedeutet, Schadstoffe können wesentlich schneller ins Grundwasser gelangen, da die filternde Deckschicht des natürlichen Bodens fehlt.
Andererseits kann Grundwasser mit niedrigen pH -Werten oder gelösten Substanzen Baustoffe wie Beton angreifen und Chromat (findet Anwendung im Korrosionsschutz) oder Arsen (Kies enthält Arsen) ins Grundwasser freisetzen.
Beim Betrieb und der Wartung solcher Giganten werden gefährliche und Grundwasser gefährdende Materialien eingesetzt, insbesondere mit Ölen, Schmiermitteln und Kühlmitteln.
Bei einer Windkraftanlage mit Getriebe bedeutet das pro Anlage:
  • Getriebeöle bis zu 1.200 Liter für Zahnradantriebe, Gondel – und Rotorblatt Verstellung, in Wälzlagern der Wellen
  • in den Hydrauliksystemen bis zu 300 Liter
  • Kühlmittel bis zu 600 Liter
  • Transformatorenöle ca. 1.500 Liter
Bei unfallbedingten Auslaufen, sammelt sich das Öl in einer Betonwanne unterhalb des Transformators, allerdings nur beim Auslaufen. Andere Havarien wie Blitzschlag, Brand oder Einsturz/Abknicken einer Anlage, werden nicht berücksichtigt.
Bei getriebelosen Anlagen entfällt das Getriebeöl, jedoch benötigen solche Anlagen:
  • ca. 600 Liter Kühlmittel in der Gondel.
  • Permanentmagnet 200 kg hochgiftiges Neodym
  • Zu beiden Anlagetypen gehören Transformatoren die ca. 1.500 Liter Öl benötigen.
Damit summiert sich die Menge an hochgiftigen Stoffen auf 2.000 bis 2.400 Liter pro Anlage.
Nicht auszudenken was passiert, wenn eine solche Anlage in Brand gerät, oder durch andere Havarien beschädigt wird. Über 2.000 Liter hochgiftiger Substanzen gelangen dann z.B. mit dem Löschwasser und/oder durch andere Unfälle ungehindert ins Erdreich, versickern ins Grundwasser oder verpuffen als Rauchschwaden in der Luft.
In einem verdichteten Boden ist das Volumen seiner Hohlräume reduziert, was den Wasser – und Lufttransport im Boden behindert. Die Folge sind verschlechterte Wuchs Bedingungen für Pflanzen, Sträucher und Bäumen, dies führt zu geringeren Erträgen z.B. in der Landwirtschaft. Um ein gleichbleibendes Ertragsniveau zu erzielen, steigt der Aufwand in der Bodenbearbeitung. Der dadurch behinderte Gasaustausch im Boden sorgt für gesteigerte Methan – und Lachgasentstehung, die Klimarelevant sind.
Ein Zeichen für Verdichtung sind Wasseransammlungen auf den Böden, wenn das Regenwasser nicht mehr hinreichend absickert. Was nach starken Niederschlägen auf Ackerland und Wiesen zu beobachten ist. Fliest das Regenwasser in der Folge überwiegend an der Oberfläche ab, kann es bei Starkniederschlägen zur Abschwemmung und Verlust des Bodens kommen. Die Folge sind lokale Überschwemmungen und/oder eine Grundwasserbelastungen mit schädlichen Stoffen.
Im Wald ist die gesamte Bodensäule beim Befahren mit schwerem Gerät gleichermassen gefährdet, da im Wald keine Lockerung des Bodens erfolgt und ein geschädigter Oberboden noch Jahre nach der Verdichtung den schlechten Zustand bewahrt.
Durch ihre Filter – und Pufferzonen bieten gesunde Böden eine Senke für von der Umwelt eingebrachte Schadstoffe. Sie verhindern, dass diese Schadstoffe ins Grundwasser gelangen oder von Pflanzen aufgenommen werden. Bei der Filterung werden die Schadstoffe aus dem Sickerwasser herausgefiltert und an die organische Bodensubstanz, die Ton- Minerale oder Eisenoxyd gebunden.
Die Pufferung neutralisiert Schwefel – und Stickstoffverbindungen und verhindert damit die Versauerung von Böden und das Absinken des pH – Wertes, solange die Kapazität dafür ausreicht.
Doch Schadstoffe können nur solange angereichert und gebunden werden bis die Speicherkapazität der Böden überschritten wird. Wird diese Kapazität erreicht gibt der Boden diese Schadstoffe wieder frei. Sie gelangen ins Grundwasser oder werden von Pflanzen aufgenommen und geraten in die Nahrungskette der Menschen.
Nicht nur der Aufbau von Windkraftanlagen gefährdet unser Grundwasser, sondern auch der Rückbau dieser Giganten birgt enorme Risiken.
Für die neue Generation von Windkraftanlagen, müssen die alten weichen. Der Rückbau ist nicht nur eine Frage des Recycling. Das eigentliche Problem liegt unter der Erde. Die Entsorgung der
Fundamente und die Renaturalisierung treiben die Kosten für die Betreiber in die Höhe. Nicht selten verbleiben daher Tonnen von Beton und Stahl im Boden. Dabei steht der grosse Rückbau noch bevor.
Allein in Niedersachsen/Deutschland müssen in den kommenden Jahren 6.000 Windkraftanlagen ersetzt werden. „Der Rückbau steht unter dem Vorbehalt der Verhältnismässigkeit“, sagt der Bauamtsleiter von Cuxhaven, Andreas Eickmann. Die hohen Kosten seien nicht ausschlaggebend dafür gewesen, dass nur die oberen 2,5 Meter von den Fundamenten abgetragen werden müssen. Vielmehr gehe beim Rückbau des gesamten Fundaments eine erhebliche Gefahr für das Grundwasser aus. Die Pfahlgründung des Fundaments reichen teilweise bis 40 Meter in die Tiefe, würde man diese entfernen, besteht die Gefahr der Kontamination mit Salzwasser in den Küstengebieten, damit wäre das Trinkwasser ungeniessbar und eine Bewässerung nicht mehr möglich. Auch Pestizide aus der Landwirtschaft und gelöste Schwermetalle könnten ungehindert die unteren Schichten gelangen. Diese Löcher wären eine Autobahn in den Untergrund.
Werden nur 2,5 Meter des Fundamentes abgetragen, bleibt der Boden für immer versiegelt. Alleine in Schleswig – Holstein wären das 3 Millionen Quadratmeter versiegelter Fläche, von im Erdboden belassenen Fundamenten von ausgedienten Windkraftanlagen… und es werden immer mehr. Norddeutschland wird unbemerkt unterirdisch zubetoniert.
Eine „schöne Hinterlassenschaft“ für unsere künftigen Generationen, auch eine Art „Endlager“..! Karge Landschaften ohne oder kaum Vegetation, andererseits überschwemmte und übersäuerte Böden oder zu trockene Wiesen die landwirtschaftlich nicht genutzt werden können. Vor allem aber unser Grundwasser….. Grundwasser ist weltweit die wichtigste Trinkwasserressource. Ohne Wasser kein Leben.